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Ratgeber

Wi-Fi 6 (WLAN AX) – das bringt der neue Standard

2020 wird das Jahr von Wi-Fi 6. Die drahtlose Kommunikation wird schneller und komfortabler. Und es wird übersichtlicher: WLAN-Standards trugen bisher für Laien etwas kryptische Bezeichnungen – IEEE 802.11ac z.B. oder kurz "WLAN AC". Mit dem neuen Sprung auf WLAN AX ändert sich das: Wi-Fi 6 kommt. Die Namensänderung soll der einfachen Identifizierung von WLAN-Standards dienen und ist eine Empfehlung der Wi-Fi Alliance (WFA), einer weltweit agierenden Vereinigung von WLAN-Geräteherstellern. Mit im Gepäck sind viele wichtige Neuerungen.

Einfach schneller reicht nicht

OFDMA bringt mehr Effizienz

Mehrere parallele 4K-Streams, Video-Chats, Downloads und Cloud-Anwendungen wie sie in grossen Haushalten an der Tagesordnung sind - für eine FRITZ!Box mit Wi-Fi 6 kein Problem. Wo Vorgänger-Standards an ihre Grenzen kommen, ermöglicht OFDMA ( O rthogonal F requency D ivision M ultiple A ccess) als neues Verfahren eine effizientere Ausnutzung der Funkkanäle und somit mehr Bandbreite je Datenstrom.

Ein weiterer Vorteil von OFDMA ist eine deutlich geringere Latenz, was besonders für Gamer interessant ist.

QAM 1024 sorgt für hohe Geschwindigkeiten

Wi-Fi 6 erhöht aber auch die Geschwindigkeit eines WLANs noch einmal signifikant gegenüber Funkverbindungen mit dem Vorgänger WLAN AC (Wi-Fi 5); in Umgebungen mit besonders hoher Dichte an WLAN-Geräten (z.B. Mehrfamilienhaus) kann der Datendurchsatz um bis zu 40% erhöht werden. Ausschlaggebend dafür ist eine bessere Modulation mit bis zu 1024 QAM (Quadraturamplitudenmodulation).

Durch die deutlich effizientere Nutzung des zur Verfügung stehenden Funkspektrums steigt ausserdem das Verhältnis von Netto- zu Bruttodatenraten im Vergleich zu älteren WLAN-Standards.

Ein grosser Sprung bei 2,4 GHz

Seit Veröffentlichung des Standards WLAN N (Wi-Fi 4) vor mittlerweile 10 Jahren sind Verbindungseigenschaften und Datenraten im 2,4-GHz-Frequenzband weitgehend gleich geblieben; Neuerungen und wesentliche Verbesserungen gab es vornehmlich für das 5-GHz-Band. Mit Wi-Fi 6 ändert sich das nun. Geräte, die lediglich auf 2,4 GHz Daten übertragen, profitieren davon enorm: Neben mehr Kapazitäten für viele gleichzeitige Verbindungen hat sich auch die Datenrate fast verdoppelt.

Wichtig ist das vor allem wegen einer immer grösser werdenden Zahl an Haushalts- und kleinen Zusatzgeräten mit integriertem WLAN (z.B. Smart Speaker, Staubsaugerroboter, Smart Watch), da diese häufig nur das 2,4-GHz-Band beherrschen.

Mehr Sicherheit und längere Akkulaufzeiten

Auch die Akkulaufzeiten von Smartphone & Co. profitieren vom neuen Wi-Fi 6. Intelligente Aufwachmechanismen (Target Wake Time) justieren, wie lange die Geräte zwischen den Übertragungen „schlafen“ können – das spart Energie.

Eine noch bessere Absicherung der übertragenen Daten bietet der neue Verschlüsselungsstandard WPA3, der bei FRITZ!Box-Geräten mit Wi-Fi 6 bereits ab Werk enthalten sein wird.

Der neue WLAN-Standard ist zudem abwärtskompatibel, es müssen also nicht gleich neue Geräte angeschafft werden. Eine Entscheidung für ein Endgerät mit Wi-Fi 6 lohnt sich dennoch, da auch die übrigen Geräte von den höheren WLAN-Kapazitäten profitieren.

Checkliste: Wi-Fi 6 auf einen Blick

  • Schnelles und stabiles WLAN selbst bei vielen gleichzeitig aktiven Geräten
  • Bis zu vier mal höhere Datenraten
  • Optimierung der Datenübertragung auch im 2,4-GHz-Band
  • Längere Akkulaufzeiten dank intelligenter Aufwachmechanismen
  • Noch mehr Sicherheit dank WPA3

Welche Schritte Sie noch unternehmen können, um die WLAN-Leistung zu verbessern, lesen Sie in diesem Ratgeber.